Donnerstag, 20. August 2015

Abies alba - Weißtanne

Weißtanne am Wilden See - Ruhestein 2013 - Foto B. Miggel


Verwendetes Holz: Ein 9 cm dickes, frisches Aststück

Dauerpräparate (Etzold-FCA, Euparal):
Q: 413, 414, 415
T: 416, 417
R: 418, 419

Der Querschnitt Q: 


Abb. 1a: Abies-Q, Überblick


Abb. 1a zeigt, wie für Nadelholz charakteristisch, nur Tracheiden. Sie besitzen einen rundlich-eckigen Querschnitt. Der Pfeil gibt die Wuchsrichtung an. Man erkennt weitlumige, dünnwandige, ca. 40 µm breite Frühholz-Tracheiden FT und einglumige, dickwandige, ca. 20 µm breite Spätholz-Tracheiden ST. Oberhalb der Mittel horizontal eine Jahresringgrenze JG, vertikal etliche, sehr dünne Markstrahlen MS. Harzkanäle sind nicht vorhanden; diese hat Abies nur in gestörten Bereichen des Holzgewebes ("Traumatischem Gewebe").
Der Übergang vom Frühholz zum Spätholz erfolgt gleitend.

Abb. 1b: Abies-Q, mit Längs-Parenchymzelle









Abb. 1b zeigt einen Querschnitts-Ausschnitt. Hier ist eine der bei Abies recht seltenen Längs-Parenchymzellen PZ im Schnitt zu sehen, die sich mit Etzold-FCA schön blau färbt. Auch die beiden Markstrahlen MS, bei Abies rein parenchymatisch, färben sich blau.

Abb. 1c: Abies-Q, mehrere Hoftüpfel quergeschnitten



















Abb. 1c zeigt die quergeschnittenen Hoftüpfel, über die die Tracheiden (hier Frühholz-Tracheiden) miteinander verbunden sind TTQ. Diese Tüpfel, die man eigentlich as "doppelt behöfte Tüpfel" bezeichnen sollte, befinden sich vorwiegend an den Radialwänden der Tracheiden.

Abb. 1d: Abies-Q, quergeschnittene Hoftüpfel im Detail


















In Abb.1d wird ein solcher Hoftüpfel im Detail gezeigt. Deutlich unterscheidbar sind sind Randwulst RW (Behöfung), Porus PO (Öffnung, Apertur) sowie Torus TO (innenliegende Membran).
























Der Tangentialschnitt T:


Abb. 2: Abies-T, frontal geschnittene Markstrahlen


Abb. 2 zeigt in vertikaler Richtung die Längstracheiden LT, mit Zellwänden in Rot, also verholzendem Gewebe. Die frontal geschnittenen Markstrahlen MS sind im wesentlichen 1-reihig, wie das bei unseren einheimischen Nadelhölzern üblich ist. Die Höhe der Markstrahlen variiert zwischen 1 und 35 Zellen, meist allerdings zwischen 5 und 30 Zellen. Die Wände sämtlicher Zellen der Markstrahlen, inklusive der außen liegenden Kantenzellen KZ, sind deutlich blau gefärbt, bestehen also aus parenchymatischem, nicht verholzendem Gewebe.
Harzkanäle sind keine vorhanden.










 

Der Radialschnitt R:


Abb. 3a: Abies-R, Hoftüpfel

Abb. 3a zeigt vertikal eine Jahresringgrenze JG, links davon Frühholzgefäße mit 1-reihigen Hoftüpfeln HOT, rechts davon Spätholzgefäße.
Pfeil = Wuchsrichtung. Wir blicken auf die Radialwände der Tracheiden.
Horizontal der obere Bereich eines längsgeschnittenen Markstrahls MS.

Abb. 3b: Abies-R, Kantenzellenreihen des Markstrahls







Abb. 3b: ein 10 Zellreihen hoher Markstrahl im Detail. Sehr deutlich die Dickwandigkeit sowohl der Horizontalwände als auch der Tangentialwände (Endwände) der MS-Zellen. Wegen der Blaufärbung sämtlicher Zellwände, inkl. der der Kantenzellreihenen KZ, bestätigt sich, Abies-Markstrahlen bestehen nur aus parenchymatischen Zellen, sind also homozellular. 



Abb. 3c: Abies-R,Einfache Tüpfel

Abb. 3c: Durch die zahlreichen Einfachen Tüpfel  ET zwischen benachbarten Parenchymzellen nehmen letztere ein igelartiges Aussehen an. Dies nennt man "zahnradartig" oder "geknotet".




Abb. 3d: Abies-R, Kreuzfeldtüpfel = taxodioid







Abb. 3d (Ölimmersion) zeigt, dass es sich im Kreuzfeld bei Abies um taxodioide Tüpfel TAT handelt: der Porus (Apertur) ist bei ihnen i.a. breiter als der Randwulst.

Abb. 3e: Abies-R,Markstrahl mit prismatischen Kristallen











Abb. 3e: Hier ist ein 1 Zellen hoher Markstrahl mit etlichen prismatischen Kristallen zu sehen. Dies kommt bei Abies ab und zu vor.









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