![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhys6mCmyxU5tMmsAsaA-LXBGXObdENg18ejXqJfK8FYBE85LCzPOL7YFsMC5xQbTJqHiNPbB-1FP1OMkZ-dkA1TtoE303tHp6DJ4jwXB4Jsz56dGyI9QRnlEJjDfdzmZqtPXSSj5uEyw_1/s640/Picea+abies_Wiese+Ottenh-Arnb_%25282%2529_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Fichte, Straubenhardt, Wiese zwischen Ottenhausen und Arnbach - 2015 - Foto B. Miggel |
Verwendetes Holz: Ein 12 cm dickes, frisches Aststück
Dauerpräparate (Etzold-FCA, Euparal):
Q: 420-422
T: 423, 429
R: 424 - 428, 430
Der Querschnitt Q:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh8FTB9MOaeE3JFvZNvFB-fty0F_OfrhCW0oBnn8JYL-P1fKEgMuaEkMt0J_L85ao0RFe8gx026aZwjHIDfv0454Ux1BmXrtIaD5a9rxh5Shd-EAZUp6ceHAn_Z41VZIRSksZ1NvaCufIM3/s1600/Picea-Q_f%25C3%25BCr+blog.JPG) |
Abb. 1a: Picea-Q,Übersicht |
Abb. 1a zeigt, wie
für Nadelholz charakteristisch, nur Tracheiden. Sie besitzen einen
rundlich-eckigen Querschnitt. Der Pfeil gibt die Wuchsrichtung an. Man
erkennt weitlumige, dünnwandige, ca. 40 µm breite Frühholz-Tracheiden
FT und einglumige, dickwandige, radial ca. 20 µm breite Spätholz-Tracheiden
ST. Im oberen Drittel horizontal eine Jahresringgrenze
JG, vertikal etliche, sehr dünne Markstrahlen
MS. Fünf axiale Harzkanäle
HK sind zu erkennen.
Längs-Parenchym wurde nicht beobachtet.
Der Übergang vom Frühholz zum Spätholz erfolgt gleitend.
Zur Färbung: Verholzende Zellwände, also die der Längstracheiden, sind rot gefärbt. Nicht verholzenden Bereiche dagegen sind blau gefärbt, also die Harzkanäle mit ihren Epithelzellen und die Wände des Markstral-Parenchymszellen.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikZaVEG6yJXZPYwmp4iVTJE6IKsY9tburQgnP2PSCHRAj3_weKMl6ym2NG_HOG_INeIPL3Ai6k_hJTFblIliWfpe0nQpFGgzSnF-9xTdZNbXkRv7I1XZHa2zTKN9qRxITix64cOrJ6047Z/s400/Picea-Q_Epithelzellen_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 1b: Picea-Q, Harzkanäle, Epithelzellen |
Abb. 1b zeigt drei axiale Harzkanäle im Detail. Wichtig ist zu erkennen, dass die Epithelzellen
EZ, die den Kanal umgeben und die das Harz produzieren, bei
Picea abies dickwandig sind.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUcky0HhO1rgLhkwwDw4MTD2xfmLFpTGvueydYejMnCL0olA3120QnvEa0zP7tgfCRQ7ogYxxvjkTmBuPIr3FD0GIRVTG3jpwmx4cYwn5teSOq2konAEkVf9o9X9gkRN18IUneKXh4PL2T/s400/Picea-Q_Hoft%25C3%25BCpfel+geschnitten_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 1c: Picea-Q,Tracheidentüpfel quergeschnitten |
Abb. 1c zeigt in starker Vergrößerung zwei Tracheiden-Tüpfel im Querschnitt
TTQ. Es handelt sich dabei um Hoftüpfel, besser gesagt um doppelt behöfte Tüpfel, die für den Wasser- und Nährstofftransport in horizontaler Richtung zwischen benachbarten Tracheiden sorgen.
Der Tangentialschnitt T:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQZUVBm32E3O1ObFugmekQf3ka0lgyFyT1DNjPoW_xKljW960dU6LxwF1C1cPIvo0p21MGX5bm68obyu98yRjydJ_IeUDEZWvbh8SgyoDvKjWOsjHmhJi38h-ddathVkbT5aaF3XVwdnS6/s1600/Picea-T_%25C3%259Cbersicht_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 2a: Picea-T, Übersicht |
Abb. 2a: Bei den zahlreichen, vertikalen, roten "Röhren" handelt es sich um die (Längs-)Tracheiden. Die Markstrahlen
MS sind hier im Frontalschnitt zu sehen. Zwei von ihnen führen in ihrem Zentrum einen radialen Harzkanal
HK. Die Markstrahlen sind 1-reihig (harzgangführende sind mittig auf 2-3 Zellen aufgeweitet) und 3-30, im Mittel 5-20 Zellen hoch.
Ganz links im Bild sieht man vertikal durchgehend wunderschön in Blau einen axialen Harzkanal
HK.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgmDEkLfKMxJif-B9EhOX069IXcsxzLzWz4Zd4_Ax6cpm9CETDREQZgTcKx71d6FV9WJz7k5RvhKzxXtkgD1874kKimTknip1tk93xRjg-jIXdqZoYFpuG5XAV1AuDMjSUvjiujZ3L4k9Hh/s1600/Picea-T_MS+mit+HK_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 2b: Picea-T, Markstrahl mit Harzkanal |
Abb. 2b zeigt einen frontal geschnittenen, harzgangführenden Markstrahl im Detail. Die sieben, den Harzkanal auskleidenden Epithelzellen
EZ sind dickwandig, ihre Wandungen sowie das innen liegende Harz färben sich blau.
Bei genauem Hinsehen erkennt man zwischen benachbarten Tracheiden in Blau die quergeschnittenen Tracheidentüpfel
TTQ (Hoftüpfel).
In der Literatur wird oft angeführt, dass bei
Picea die radialen Harzkanäle mehr oder weniger zentral innerhalb der Markstrahlen liegen (in vertikaler Richtung gesehen). Das kann bei dem vorliegenden Präparat nicht bestätigt werden: Eine Vielzahl der Harzkanäle liegt völlig außermittig, wie das auch in
Abb. 2a und 2b zu sehen ist.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaS_czJXApd4ffX9iCW2vLyqIcpkiHIQwan69COxf-5iIav5lzTUYj9D0UPbuPGC0O0kg2uqqCaajcOEttZY61emnT8hjKiKT1L74fP2349HEcdibt49dNqmFiqVYCkxzfX4DXslRh55p3/s1600/Picea-T_Tracheident%25C3%25BCpfel+quer_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 2c: Picea-T,Tracheiden-Tüpfel quergeschnitten |
Abb. 2c: Hier sind fünf quergeschnittene Tracheidentüpfel
TTQ in
starker Vergrößerung zu sehen - mit dem Randwulst (Behöfung)
RW, dem Porus (Apertur)
PO und dem Torus
TO.
Der Radialschnitt R:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhqkmmF6KZxzMAwn3-dtetxdlUL4YoV34FcQNkVJ5h4vo-CsAqEXnrH9gqAcD9u6DheJe4tT3eX_o0zs4a_KZwnOL1VNb07QIRauvBbGhwCi6Ay3AYizQc5xbDnx1xeV01QdTkDcf1r3MgQ/s1600/Picea-R_%25C3%259Cbersicht_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 3a: Picea-R, Jahresringgrenze und heterozellularer Markstrahl |
Abb. 3a: Links vertikal eine Jahresringgrenze
JG. Links von ihr sechs dünne Spätholztracheiden, rechts von ihr sechs breite Frühholztracheiden. Gut erkennbar sind die Hoftüpfel
HOT auf den Radialwänden der Frühholztracheiden. Sie sind nahezu 1-reihig angeordnet.
Bei Larix kommen häufig Doppelreihen (Zwillingstüpfel) vor.
Mittig im Bild ein 13 Zellreihen hoher, längs geschnittener Markstrahl
MS. Bei seinen äußeren Zellreihen (der obersten und den drei untersten) handelt es sich um Markstrahl-Tracheiden (Quertracheiden)
MT. Die mittleren neun Zellreihen bestehen aus parenchymatischen Zellen
PZ.
Picea besitzt also heterozellulare Markstrahlen.
Die Unterscheidung zwischen den
MT und
PZ ist bei
Picea leider kaum über die Einfärbung möglich.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgWmYhPOOQmsiTBXPWdTrfx1y5t3Q2CVr1kJAg01yG_ClcNesraN1WifOiCPmGDgCwws8uw-_bUYihMpD2Tp7wAhPB5y4x8yWsR-lPsv9sFW4yhXGZQ8fJBnb4NGFD1T1dlVjEsrryaf_B_/s640/Picea-R-T%25C3%25BCpfel_f%25C3%25BCr+Blog1.JPG) |
Abb. 3b: Picea-R,Tüpfelarten des Markstrahls |
Abb. 3b verdeutlicht die Merkmale des heterozellularen Markstrahls von
Picea: Zellreihen 3, 4 und 7 sind parenchymatisch, 1, 2, 5 und 6 sind Quertracheiden. Hier liegt also der Fall vor, dass Quertracheiden im Markstrahl nicht nur außen liegen. Die Quertracheiden-Zellwände sind dünn, glatt und gewellt.
Die parenchymatischen Zellen sind zum einen mit den (verdeckten) Längstracheiden über Piceoide Tüpfel
PCT, zum anderen untereinander sehr reichlich sowohl an ihren Tangentialwänden (Endwänden) als auch an ihren Horizontalwänden über Einfache Tüpfel
ET verbunden. Dieses sehr bezeichnende Aussehen nennt man "zahnradartig" oder "geknotet".
Die Quertracheiden sind zum einen mit den Längstracheiden über kleine Hoftüpfel
HOT verbunden, hier in der Draufsicht schemenhaft erkennbar. Zum anderen sind sie natürlich auch untereinander über Hoftüpfel verbunden, die hier im Querschnitt erkennbar sind (
MTTQ ). Die Kontur der Behöfung ist bei Picea mehr oder weniger eckig-kantig, im Bild eingekreist.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGW9QQ76Yl4yroYNOytOUeANvwc8kMqWegq2SaIrCtgYdAFtxMtSfAyuBFtJ4caqaDBq9ik5ZyZTYFndDs_L26ppbbALduzDK1TReZ46sNvK9RwOo_3JbgLNm9_UuurF-ehNVY_XPKo0xY/s400/Picea-R_MTTQ_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 3c: Picea-R,Markstrahltracheiden quergeschnitten |
Abb. 3c (Ölimmersion): Hier wird dieser typische, kantig-eckige Umriss der quergeschnittenen Quertracheiden
MTTQ von
Picea im Detail gezeigt. Nur der mittlere der drei Tüpfel liegt in der optischen Schärfeebene.
Da bei Larix der Umriss der MTTQ glatt ist, haben wir hier ein treffsicheres Unterscheidungsmerkmal von Picea gegenüber Larix vorliegen!
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCc3ex8BegAJSYdxfrQunntd8JmlEOFKDrSM0lFldEuLakQ595LiJ26rORZtoKUNFfmMLDUsFwG4XfT4YbWxdyzcT0V21WdMsn8-7xcrqGKKnbXVw08Bv4oypFW6Qf4ii3sRx384cbnKZ7/s400/Picea-R_KT_f%25C3%25BCr+Blog.JPG) |
Abb. 3d: Picea-R, Piceoide Kreuzfeldtüpfel |
Abb. 3d (Ölimmersion): Der sogen. "Kreuzfeldbereich" umfasst bei Nadelholz den Markstrahlbereich, in dem die parenchymatischen MS-Zellen die Längstracheiden kreuzen. Die dort angesiedelten Kreuzfeldtüpfel
KT verbinden also das Markstrahl-Parenchym mit den Längstracheiden. Das Bild zeigt waagerecht drei parenchymatische Zellreihen eines Markstrahls mit Kreuzfeldtüpfeln in blau. Es sind die schon in Abb. 3c gezeigten "Piceoide Tüpfel" mit schlitzförmigen Mündungen, die den Randwulst (Behöfung) teilweise überragen.