Kiefer - Straubenhardt, Ottenhausen-Römerweg - 2016 - Foto B. Miggel |
Verwendetes Holz: Ein 8 cm dickes, frisches Aststück
Dauerpräparate (Etzold-FCA, Euparal):
Q: 431-432
T: 433-435
R: 436-437
Der Querschnitt Q:
Abb. 1a: Pinus-Q, Übersicht |
Abb. 1a zeigt, wie für Nadelholz charakteristisch, nur Tracheiden. Sie besitzen einen rundlich-eckigen Querschnitt. Als verholzendes Gewebe färben sie sich rot.
Der vertikale Pfeil gibt die Wuchsrichtung an.
Man erkennt weitlumige, dünnwandige, radial ca. 40 µm breite Frühholz-Tracheiden FT und einglumige, dickwandige, radial ca. 20 µm breite Spätholz-Tracheiden ST. Horizontal verlaufen vier Jahresringgrenzen JG, vertikal etliche, sehr dünne Markstrahlen MS. Außerdem erkennt man drei axiale Harzkanäle HK, die sich als nicht verholzendes Gewebe deutlich in Blau abheben.
Die Übergänge vom Frühholz zum Spätholz erfolgen abrupt und sehen dadurch fast wie zusätzliche Jahresringgrenzen aus!
Axiale Parenchymstränge sind nicht vorhanden.
Abb. 1b: Pinus-Q, Harzkanäle mit Epithelzellen |
Abb. 1b zeigt zwei axiale Harzkanäle im Detail mit ihren Epithelzellen EZ, die den Harzkanal auskleiden und das Harz nach innen ausscheiden.
Der Tangentialschnitt T:
Abb. 2a: Pinus-T, heterozellulare Markstrahlen |
Abb. 2a: Bei den zahlreichen, vertikale Röhren handelt es sich um die Längstracheiden. Ihre Zellwände sind, da verholzend, rot gefärbt. Die Markstrahlen MS, einer davon mit radialem Harzkanal HK, erscheinen in der Frontalsicht. Markstrahlen ohne Harzkanal sind 1-reihig, die mit Harzkanal mittig auf 2-3 Zellen ausgeweitet; die Höhe beträgt meist 5-15 Zellen . Die Kantenzellreihen KZ bestehen aus Markstrahl-Tracheiden (Quertracheiden) und färben sich ebenfalls rot, d.h. sie bestehen aus verholzendem Gewebe. Die inneren Zellreihen der Markstrahlen sind parenchymatisch PZ, sie bestehen also aus nicht verholzenden Zellen.
Derartige Markstrahlen nennt man heterozellular. Im Gegensatz dazu bestehen die homozellularen Markstrahlen von Abies nur aus parenchymatischen Zellen.
Abb. 2b: Pinus-T, Druckholz-Tracheiden |
Abb. 2b zeigt eine seltsame, spiralige Streifung der Längstracheiden. Es handelt sich dabei nicht um echte Schraubenverdickungen, sondern um diagonal verlaufenden Spalten in der Sekundärwand der Längstracheiden, einem Phänomen, das bei Druckholz (Reaktionsholz) von Nadelbäumen auftritt.
Bei TTQ handelt es sich um die Längstracheiden-Tüpfel quergeschnitten (doppeltbehöfte Tüpfel)
Abb. 2c: Pinus-T, Fenstertüpfel im Schnitt |
Abb. 2c zeigt einen sechs Zellen hohen Markstrahl, innen mit zwei parenchymatischen Zellen in Blau. Das Besondere in diesem Bild sind die quergeschnittenen Fenstertüpfel FET, die die Verbindung zwischen Markstrahl-Parenchym und Längstracheiden herstellen.
Der Radialschnitt R:
Abb. 3a: Pinus-R, Übersicht |
Abb. 3a: Übersicht - Vertikal links ein Harzkanal HK mit Epithelzellen (blau) sowie fünf Längstracheiden mit überwiegend 1-reihigen Hoftüpfeln HOT auf deren Radialwänden. Im oberen und im unteren Bilddrittel jeweils ein horizontal verlaufender, heterozellularer Markstrahl MS. Heterozellular deshalb, weil er neben den parenchymatischen Zellen PZ (blau) noch Markstrahl-Tracheiden (Quertracheiden) MT (rot) enthält. Die parenchymatischen Zellen sind glatt und bilden im Markstrahl die inneren Zellreihen. Die Wände der Quertracheiden-Zellen sind sehr dünnwandig und bei Pinus sylvestris zackenförmig; sie bilden i.a. die äußeren Zellreihen.
Bei Pinus strobus und P. cembra sind die Quertracheiden-Zellwände glatt.
Abb. 3b: Pinus-R, Tüpfelarten |
In Abb. 3b gehen wir ins Detail.
Wichtig sind hier die Tüpfel, mit deren Hilfe der Wasser- und Nährstofftransport im Bereich des Markstrahls erfolgt: Im Kreuzfelder-Bereich KF, dem Verbindungsbereich Längstracheiden-Markstrahlparenchym, haben wir große, die ganze Parenchymzelle überspannende Fenstertüpfel FET. Die Verbindung Längstracheiden-Quertracheiden wird durch kleine Hoftüpfel HOT dargestellt. Der Pfeil ganz oben links weist auf eine Reihe quergeschnittener Hoftüpfel, die 2 benachbarte Quertracheiden-Zellen miteinander verbinden.
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